In der Pogromnacht vor 82 Jahren wurden auch in Bad Salzuflen und Schötmar die Synagogen zerstört. Der Bad Salzufler Ratschlag erinnert daran am Montag, 9. November um 18 Uhr mit einer Gedenkfeier am Mahnmal in der Mauerstraße, an der sich auch Bürgermeister Dirk Tolkemitt und die Musikerin Anja Vehling (Oboe) beteiligen werden.

Die Reichspogromnacht markierte einen vorläufigen Höhepunkt in der staatlich gelenkten Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung und mündete später in die Schoah, die systematische Verfolgung und Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Dass Antisemitismus aber nicht allein ein Phänomen des Nationalsozialismus ist, ist Thema eines Impulses zweier Theologen, die ebenfalls an der Gedenkfeier beteiligt sind. Unser Prädikant und Kirchenältester Jan Christian Pinsch und seine Kollegin Stephanie Lerke – beide sind als Lehrende am Institut für Evangelische Theologie der Universität Paderborn tätig – zeigen auf, dass Judenfeindschaft auf eine lange Tradition insbesondere auch in der Geschichte der beiden großen christlichen Kirchen zurückblickt.

Neben der Auseinandersetzung mit antijüdischen Ausgrenzungsstereotypen des Mittelalters machen sie deutlich, wie auch Martin Luthers Verhältnis zum Judentum von der grundsätzlichen Judenfeindschaft seiner Zeit geprägt war und schließlich zu seiner Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ führte, deren Erbe die Kirchen der Reformation bis heute belastet. Ein urspünglich geplanter Vortrag der beiden Theologen im direkten Anschluss in der Liebfrauenkirche musste leider aufgrund der Pandemiesituation abgesagt werden.

Ein Krimiautor, der einmal Pastor war, ist am Donnerstag, 22. Oktober um 19 Uhr am Kirchplatz in Schötmar zu Gast. Im Rahmen der „Streiflichter“-Reihe der Buchhandlung Lesezeichen liest Manfred Brüning aus Apen in der Kilianskirche aus seinen „Oldenburg-Krimis“.

Spannende Geschichte zu erzählen, hat Manfred Brüning in der Jugendarbeit verschiedener Kirchengemeinden geübt. Da ging es noch nicht um Mord und Menschenhandel, Obdachlosigkeit oder Rache, aber immer schon um Spannung und ein paar gute Gedanken. Als Gemeindepastor kam er dann mit Menschen in Kontakt, die in ihrem Leben Böses erlitten oder getan hatten. Ihre Erfahrungen waren Anlass und Antrieb für seine „Oldenburg-Krimis“, in denen er Kriminalhauptkommissar Adi Konnert und sein Team Verbrechen aufklären lässt.

Veranstalter sind der Christliche Bücherverein und die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Schötmar. In der Kirche können sich die Besucher weiträumig verteilen, zudem ist das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung auch auf den Plätzen Pflicht. Auf Snacks und Getränke wird dieses Mal verzichtet. Der Eintritt ist frei, im Anschluss können die Bücher des Autors erworben werden.